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- Erstellungsdatum 3. März 2008
- Zuletzt aktualisiert 3. Mai 2018
Halleluja 2008-03
Halleluja
Liebe Leserinnen und Leser,
„Halleluja!“, könnte man ausrufen, wenn man derzeit die Zeitung aufschlägt. Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft überschlagen sich schier in ihren Verlautbarungen zu Umwelt- und Klimaschutz oder dem Leit(d)thema Energiesparen. Da wird eine „grüne“ Sau nach der anderen durchs Dorf gejagt.
Ähnlich ist es um die „Nachhaltigkeit“, das eigentliche grüne Thema, bestellt. Kaum im Amt machte sie beispielsweise der neue Regierungspräsident Julian Württemberger zum Leitbild seines Handelns. Fast im gleichen Atemzug erklärte er, dass für ihn selbstverständlich auch der weitere Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ein integraler Nachhaltigkeitsbestandteil sei. Die Stadt Freiburg krönte sich selbst fast zeitgleich mit dem Titel der „Green City“ und steigt auch europaweit in den Ring um die Ehre des Titels „European Green Capital Award“. Nichtsdestotrotz setzt sie sich für den Bau des Freiburger Stadttunnels ein. Man erinnere sich bei dieser Gelegenheit nur an das urgrüne Sprichwort „Wer Straßen säht wird Verkehr ernten.“ Aber wie sagte nicht ein deutscher Politiker: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“ Nicht zu vergessen wäre da noch die Freiburger Solar-Uni, die im Jubiläumsjahr ins Leben gerufen wurde und auch der Alma mater die grüne Krone aufsetzt.
Doch im Gegensatz zum Märchen vom Froschkönig wird nicht ohne weiteres ein „grüner“ Prinz aus der Region. Unbestritten hat die Region eine Vielzahl an Vorbildprojekten zu bieten und viele Akteure bemühen sich weitere zu entwickeln. Bei genauerem Hinschauen ist jedoch lange nicht alles „grün“ was glänzt. Von wirklicher Nachhaltigkeit ist die „Green Region“ bei Betrachtung des ökologischen Fußabdrucks sogar noch weit entfernt. Selbst die Bewohner der Vorzeigestadt Freiburg leben mit etwa vier Hektar pro Person auf viel zu großem Fuß und beanspruchen nur geringfügig weniger Fläche als ein Durchschnittsdeutscher. Angesichts von zirka 1,2 Hektar, die jedem Erdenbürger zur Verfügung stehen, ist man im Hinblick auf die grünen Kronen, die sich allerorten aufgesetzt werden doch eher an das Märchen von des „Kaisers neuen Kleidern“ erinnert.
Das lässt sich ändern, denn bei Energie- und Ressourceneffizienz wie auch beim Ausbau erneuerbarer Energien liegen noch große Potentiale brach, die es schnell zu erschließen gilt. Das erfordert politischen Mut und langfristiges Denken ist aber die entscheidende Grundlage für eine wirkliche „GreenRegion“, die wir dringend brauchen.
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen
Björn Slawik
Geschäftsführer des fesa e.V.
Gliederung
9 Erneuerbare – immer noch zu viele Bremser
10 Weniger Umweltbelastung – mehr Lebensqualität
11 Alternative Stromsparen
12 Nachhaltige Universität – Utopie oder Realität
13 Baustelle Bodenseeregion
14 Mobilitätszwänge minimieren
16 Wahrer Fahrspaß beginnt beim Tanken
17 Das energieeffizienteste Bürogebäude der Welt
18 Biomasse: Lörracher wollen ihren Müll zurück
19 Innovation erleben (15): „Kinder erklären Erneuerbare Energien“ – experimentieren, filmen, verstehen
21 Wirtschaftsnachrichten
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