Am 10. Juli 2019 fand der alljährliche fesa-Event statt – dieses Mal stand er unter dem Motto „Klimawandel und Klimaanpassung in Freiburg“. Fesa e.V. Mitglieder und Interessierte nahmen zuerst an einem selbstkonzipierten Stadtspaziergang teil und erfuhren anschließend von Silke Schlegelmilch vom Freiburger Stadtplanungsamt mehr über das Klimaanpassungskonzept der Stadt Freiburg.
Die Veranstaltung begann auf dem Stühlinger Kirchplatz, auf dem sich alle Teilnehmenden zusammenfanden. Nach einer kurzen Begrüßungs- und Vorstellungsrunde startete der Stadtspaziergang. Der Meinungs- und Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden stand hierbei im Vordergrund, jedoch wurde an den jeweiligen Stationen ein kleiner Input seitens des fesa e.V. gegeben.
Der Stühlinger Kirchplatz, die erste Station, ist ein Beispiel für eine städtische Grünfläche, die sehr wichtig für das städtische Klima und Leben ist. Er stellt einen Erholungsraum dar, dient als CO2-Speicher, führt zu einer verbesserten Luftqualität und Regenwasser kann versickern und zum Grundwasserspeicher beitragen.
Die nächste Station lag im Herzen des Stühlingers innerhalb einer geschlossenen Blockrandbebauung, die in Bezug auf Hitzebelastung sehr stark gefährdet ist. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wurden potentielle Maßnahmen zur Linderung identifiziert, sodass das Leben für die Bewohner*innen angenehmer sein könnte. Denkbar sind zum Beispiel die Entsiegelung der Flächen sowie mehr Grünanalgen in Form von Bäumen oder Dachbegrünung.
Anschließend ging es weiter in die Stadt zu einer Apotheke in der Nähe des Platzes der alten Synagoge. An dieser Station wurde das Thema „Gesundheit und Klimawandel“ aufgegriffen und die Teilnehmenden tauschen ihre eigenen Erfahrungen aus: So wurde beispielsweise über Hitzebelastung, Neobiota (z.B. Tigermücke) und Sonnenbrand berichtet. Auch wurden sowohl individuelle als auch städtische Schutzmaßnahmen diskutiert, die zukünftig immer wichtiger werden, wie zum Beispiel öffentliche Trinkwasserspender oder Hitzewarnungen.
Die letzte Station stellte der Platz der alten Synagoge dar. Hier wurde über Flächenversiegelung und das „grüne Freiburg“ auf der einen Seite sowie über die soziale Komponente des Platzes auf der anderen Seite lebhaft diskutiert.
Nach einer kurzen Pause hielt Silke Schlegelmilch vom Stadtplanungsamt einen Vortrag über das aktuelle Klimaanpassungskonzept der Stadt Freiburg. Zunächst führte sie in die Problematik ein: Freiburg ist und wird auch zukünftig einer großen Hitzebelastung ausgesetzt sein. So wurden zwischen 2016 und 2018 von der Stadt Freiburg sogenannte „Hotspots“, identifiziert, die tagsüber und/oder auch nachts am stärksten hitzebelastet sind. Das sind beispielsweise die Stadtteile Rieselfeld und Stühlinger. Darüber hinaus wurden potentielle Maßnahmen zur Linderung erstellt, die Frau Schlegelmilch am Beispiel von einer geschlossenen Blockrandbebauung aufzeigte. So ergab sich eine Parallele zum vorangegangenen Stadtspaziergang, bei dem bereits Linderungsmaßnahmen von den Teilnehmenden gesammelt wurden. Im Anschluss an den Vortrag wurden viele Fragen an Frau Schlegelmilch gestellt und diskutiert.
Der fesa-Event wurde von den Teilnehmenden als eine sehr positive und schöne Veranstaltung wahrgenommen. „Bewusstsein für Klimaanpassung wurde geschaffen“, so eine Teilnehmende, und es wurden neue Impulse gegeben.
Vielen Dank an alle Teilnehmenden, die durch ihre Erfahrungsberichte und Meinungen einen großen Beitrag zum fesa-Event geleistet haben und es lebendig machten. Unser großer Dank gilt außerdem Silke Schlegelmilch, die den informativen Vortrag hielt und sich danach noch Zeit nahm, den Teilnehmenden Rede und Antwort zu stehen.