Ein Beitrag von Manuel Rieger (Praktikant des fesa e.V.)
Wenn vom 1. bis 12. November die UN-Klimakonferenz in Glasgow stattfindet geht es um viel. Denn auf diesem Klimagipfel müssen die Staaten neue, verschärfte Klimaschutzziele vorlegen. Auch wenn das internationale Klimaschutzabkommen von Paris ein großer Fortschritt für die Klimadiplomatie und den Klimaschutz war, reichen die darin von den Staaten versprochenen Emissionsminderungen nicht aus, um die Erderwärmung auf unter zwei Grad oder gar 1,5 Grad zu begrenzen. [1] Sprich: Wenn die Verhandlungen in Glasgow nicht erfolgreich sind, rückt die Erfüllung der Pariser Klimaziele auch in weite Ferne. „In Glasgow müssen die Staaten eine Schippe drauf legen“, fasst Martin Bilharz die große Erwartungshaltung zusammen. Er ist Mitarbeiter im Umweltbundesamt und Sprecher der Initiative Klimawette.
Da es um so viel geht, möchte die Klimawette ein Signal zur Konferenz in Glasgow senden. Nämlich, dass die Bürger*innen vorangehen und selbst eine Million Tonnen CO2 einsparen – unabhängig davon, was die Staaten letztendlich beschließen. „Das Ziel ist es die Staaten mitzureißen“ formuliert Bilharz den Anspruch der Initiative. Das Grundprinzip der Klimawette ist einfach: eine Million Teilnehmende sollen jeweils eine Tonne CO2 in ihrem Alltag einsparen oder mit einer Spende kompensieren. Die Menge eine Tonne Einsparung ist dabei nicht willkürlich gewählt. Wenn jede*r Bürger*in jedes Jahr eine Tonne CO2 einsparen würde, sei das Pariser Klimaabkommen noch erreichbar, so Bilharz. Im Kern der Klimawette steht das Anstoßen und Mitreißen, nicht nur der Staaten auf der Klimakonferenz in Glasgow, sondern vor allem des eigenen Bekanntenkreises. Dafür wurden verschiedenste Funktionen und Spiele entwickelt, um ein möglichst niederschwelliges Angebot zum Klimaschutz zu machen und gleichzeitig einen regionalen Bezug herzustellen.
Mit Spiel zum Ziel
Zum einen gibt es die CO2-Städteliga. Dort kann man einsehen welche Städte insgesamt oder pro 10.000 Einwohner*innen am meisten CO2 eingespart oder kompensiert haben. Zum anderen gibt es das CO2-Battle, an dem Einzelpersonen oder Organisationen teilnehmen können. Hier kann man seine persönlichen CO2 Einsparungen mit den Einsparungen anderer Teilnehmer*innen vergleichen und verschiedene Level erreichen. Je größer die eingesparte Menge CO2, desto höher wird man eingestuft: es geht vom Teilnehmer bis zur Klima-Queen.
Trotz der vielfältigen Mitmachmöglichkeiten bleibt die Klimawette bisher hinter den Erwartungen zurück. „Man kann da nicht drum herumreden: von einer Million Teilnehmern sind wir noch weit entfernt“, gibt Bilharz zu. Doch das erscheint angesichts der Bedeutung der Klimakonferenz in Glasgow nicht als ein Grund aufzugeben, sondern jetzt erst recht CO2 einzusparen und das Klima zu schützen.
Die Klimawette kommt nach Freiburg
Mit der 2021 Sommertour ‚Kickt die Tonne‘ fährt die Klimawette mit dem Lastenrad vom 23. Juni bis zum 03. Oktober quer durch Deutschland. Mit unterschiedlichen Beiträgen und Aktionen steht die Wette somit für ambitionierten Klimaschutz und richtet einen gemeinsamen Appell an die Weltklimakonferenz in Glasgow. Am 21. Juli um 17:30 plant die Wette mit dem Fahrrad in Freiburg im Breisgau auf dem Rathausplatz anzukommen. Der fesa e.V. und zahlreiche Freiburger Akteure werden die Radlerinnen dort begrüßen. [2] Weitere Infos hierzu gibt es beim fesa e.V. (hollerbach@fesa.de). Die Klimawette kann auf verschiedenste Weise unterstützt werden, Informationen zum Mitmachen oder Mitradeln und zu der Route gibt es hier.
[1] https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/pariser-klimaabkommen-klimaplaene-verfehlen-2-grad-ziel-bei-weitem-a-679d1f0f-c4a5-43f0-bc10-413313c9cfaf