Der Klimaschutz und damit auch die Energiewende gehören zu den bedeutendsten und dringlichsten Gemeinschaftsaufgaben unserer Zeit. Die praktische Teilhabe an einer transformativen Energiewende innerhalb des privaten Gebäudesektors war lange Zeit jedoch den Gebäudeeigentümer:innen vorbehalten. Mit einer Balkonsolaranlage können aber auch Mieter:innen einen Beitrag zum Klimaschutz und der eigenständigen Energieversorgung leisten. Der fesa e.V. hat in Kooperation mit den Vereinen Solare Zukunft e.V. und der Balkonsolar e.V. für Freiburg drei Workshops durchgeführt, an denen die Teilnehmenden ihre eigene Mikro-Solaranlage für zuhause basteln konnten. Egal ob Garten, Terrasse oder Balkon, der Anbringung sind so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Besonders ist außerdem, dass der Workshop gleichzeitig ein Upcycling-Projekt war. Die verwendeten Solarmodule waren bereits 20 Jahre alt und stammen von einer, vom fesa e.V. initiierten und bürgerschaftlich getragenen Solar-Anlage, welche sich auf dem Dach der Dreisamtalschule in Kirchzarten befand. Da diese nach über 20-jähriger Nutzungszeit aufgrund einer Dachsanierung abgebaut werden musste, sollten die Module möglichst nachhaltig recycelt werden.
Nach all den Jahren wiesen die Solarzellen immer noch 80-90% ihrer ursprünglichen Leistung vor. Sie sind also noch bestens geeignet erneuerbaren Strom zu erzeugen. Also wurde ein Konzept entwickelt, um sowohl die CO2-Einsparung zu fördern, als auch Ressourcen durch sinnvolle Wiederverwendung zu schonen und sowohl Klima-, als auch Umweltschutz miteinander zu verbinden.
Die drei Workshops fanden mit jeweils 20 Teilnehmenden statt. Hierbei wurde das nötige Know-How und die Praxis vermittelt, um sich selbst eine Mikro-Photovoltaik-Anlage zu bauen und diese selbständig zu installieren. Nach einem informativen Vortrag über die Hintergründe, rechtliche Aspekte und die Bauweise, wurden die Solarzellen geputzt und ihre Spannung überprüft. Anschließend wurden jeweils zwei oder drei Zellen zu einem Modul parallelgeschaltet und an einen Wechselrichter angeschlossen. Nachdem die richtige Befestigung ausgewählt wurde, waren die Kleinanlagen dann auch schon bereit am Wunschort angebracht zu werden und Strom einzuspeisen.
Der Workshop bot den Teilnehmenden die Gelegenheit sich mit dem Thema Solarenergie auseinanderzusetzen, das Know-How zum Bau von Mikro-PV-Anlagen zu erlernen und im Nachhinein die eigenen Stromkosten zu senken.
Eine upgecycelte Mini-Solaranlage hat noch eine Leistung von ca. 250-300 Watt. Als Faustregel gilt: Pro Watt kann jährlich ca. 1 kWh Sonnenstrom erzeugt werden. Damit lassen sich bis zu 10 Prozent des Stromverbrauchs eines deutschen Durchschnittshaushalts einsparen. Bei einem durchschnittlichen Kilowatt-Preis von aktuell 32 Cent gelingt durch eine Balkonsolaranlage eine Ersparnis von knapp 64 Euro im Jahr. Neben Strom und Geld werden zusätzlich auch etwa 150 Kilogramm CO2 eingespart.
Der großen Nachfrage an den Workshops sowie der positiven Resonanz der Teilnehmenden zufolge, war das Projekt ein voller Erfolg. Die wichtigste Errungenschaft des Workshops ist für uns jedoch, dass wir in kleinem Rahmen zeigen konnten, dass die Energiewende für alle erfahrbar und mitgestaltbar ist.