Der vergangene Monat Juni war einer der zwei sonnigsten und auch einer der wärmeren Junimonate seit Beginn der Wettermessungen. Auch der Mai war zu warm, deutlich zu trocken und sehr sonnenscheinreich. Im Nordosten hat der Mai starke Trockenheit mitgebracht und auch bundesweit gesehen wurde es zu trocken. Der Juni hat dann zu einer Verschärfung der Trockenheit in Südwesten geführt (Deutscher Wetterdienst 2023).
Als Dürremonat wird ein Monat beschrieben, der 80 Prozent weniger Bodenfeuchte aufweist als im Mittel der Jahre 1951 bis 2015.
Andreas Marx, vom Umweltforschungszentrum Leipzig
Düremonate in Deutschland
Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung gibt den Dürremonitor Deutschland heraus und die aktuellen Bilder zeigen, dass es in Deutschland einfach zu trocken ist.
Weitreichende Folgen der Trockenheit
Das pflanzenverfügbare Wasser im Boden in einigen Teilen Deutschlands rar geworden, wie die aktuelle Karte zeigt, je röter, desto weniger Wasser ist im Boden für Pflanzen aufnehmbar.
Dürre hat weitreichende Folgen, zum Beispiel steigt die Flutgefahr, weil ein trockener Boden bei Regenfällen das Wasser nicht schnell genug aufnehmen kann und sich das Wasser dadurch an der Oberfläche sammelt und sich vom Rinnsal zu reißenden Wasserströmen entwickeln kann. Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung, die 2022 veröffentlicht wurden, zeigen, dass der deutsche Wald aktuell das höchste Schadensniveau aufweist, seitdem 1980 die Aufnahme der Waldgesundheit begonnen hat.
Hier geht es zu den Ergebnissen der Waldzustandserhebung 2022.
Wasserknappheit – Kommunen schränken Bewässerung für Bürger:innen ein
Dürren sind keine kurzfristigen Ereignisse, sondern das Ergebnis von langfristigen Trockenzeiten
Karsten Rinke vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
In einigen betroffenen Regionen, zum Beispiel im niedersächsischen Landkreis Vechta, ist es Bürger:innen – unter Strafe – untersagt, zwischen 12 und 18 Uhr den Rasensprenger in Gang zu setzen. Im Landkreis Nienburg darf ab 24 Grad zwischen 11 und 19 Uhr der Garten nicht mehr aus Brunnen oder der öffentlichen Wasserversorgung bewässert werden. In anderen Kommunen werden Beschränkungsverfügungen vorbereitet und an die Bevölkerung appelliert, Wasser sparsam einzusetzen.
Dazu muss man aber vor allem die größten Wasserschlucker in Verantwortung nehmen, auf deren Konto die Hälfte des gesamten Wasserverbrauchs geht:
Die Energieversorger, die mit dem Wasser Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke kühlen.