Die Abgeordneten des EU-Parlaments stimmten am Mittwoch, dem 06.07 dafür, dass Erdgas und Atom von nun an als nachhaltig eingestuft werden. Trotz massiven Protesten aus der gesamten Bevölkerung und starken Gegenstimmen aus dem Wirtschafts- und Umweltausschusses der EU. Wir sind wütend! Atom und Gas sind weder langfristige noch Übergangslösungen.
In Deutschland beziehen wir uns vor allem auf Gas, als fossilen Energieträger. Deutschland ist dem Vorschlag, den Energieträger Gas als nachhaltige Technologie zu labeln, grundsätzlich nicht abgeneigt. Viele aus Politik und Wirtschaft sind der Meinung, es brauche Gas als Übergangstechnologie. Doch solche Vorschlägen schaffen die falschen Anreize und behindern die so wichtige und akut notwendige Energiewende.
Andreas Schwaab, Abgeordneter im Europa-Parlament, kommt aus der „Green City“ Freiburg, enthält sich bei der Abstimmung. Damit gibt er de facto dem Greenwashing von Atom und Gas ein klares „Ja“. Und das, obwohl viele Menschen in Freiburg klar gezeigt haben, dass eine Einordnung von Gas als nachhaltig nicht das ist, was wir brauchen, nicht das ist, was wir wollen. Gas und Atom als nachhaltig zu labeln, ist ein klarer Schritt zurück in der Bekämpfung des Klimawandels!
#NotMyTaxonomy.
Wir sind wütend. Jahre lang haben wir mit all unseren Mitteln gegen fossile Energieträger gekämpft, Globale Klimastreiks veranstaltet, mit Politiker*innen geredet, E-Mails geschrieben, Menschen mobilisiert. Doch das alles hat nicht genug gebracht. Deswegen gehen wir am Freitag, den 08.07. um 19:00 Uhr auf die Straße, um zu zeigen, dass wir laut sind, dass wir da bleiben und dass wir mitbekommen, was entschieden wird. Im Anbetracht der sozial-ökologischen Krisen, in welchen wir uns befinden, ist es eine Katastrophe für die Menschheit, fossile Energieträger in der EU-Taxonomie als nachhaltig einzustufen.
Clara Buck, Klimaaktivistin bei Students For Future Freiburg meint: „Ich bin erschüttert. Wir in Deutschland spüren noch nicht so viel von den Auswirkungen des sozial-ökologischen Kollaps, aber laut IPCC 2022 werden bis 2100 über drei Milliarden Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren. Wenn die Politik nicht jetzt entschieden handelt, schauen wir dem Leiden und dem Tod von Milliarden Menschen entgegen.“
Selbstverständlich akzeptiert die Gruppe demokratische Entscheidungen, doch müssen diese wissenschaftlich Grundlage haben und das Wohl der Menschheit schützen. Die Ungerechtigkeit ist massiv. Menschen im globalen Süden leiden schon jetzt massiv unter den Auswirkungen des Klimawandels. Zu den Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, Ernteausfällen werden in den nächsten Jahren noch mehr und schlimmere Extremwetterereignisse kommen, die Millionen von Menschenleben kosten werden.
Lucas Zander, Sprecher der Aktion, sagt: „Wir können nicht weiter akzeptieren, was die Politik von oben herab entscheidet. Wir müssen in friedlichen Protesten zeigen, dass wir nicht zufrieden mit den Entscheidungen sind. Wir sind wütend!“
Deswegen wird am Freitag, den 08.07.2022, um 19 Uhr eine Kundgebung auf dem Platz der alten Synagoge stattfinden. Wir werden mit vielen Menschen kommen und zeigen, dass wir nicht durch politische Entscheidungen zum Schweigen gebracht werden können. Wir sind wütend!