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- Erstellungsdatum 27. Februar 2013
- Zuletzt aktualisiert 30. April 2018
Alle Dinosaurier sterben irgendwann aus 2013-02
Alle Dinosaurier sterben irgendwann aus
Liebe Leserinnen und Leser,
ja, tatsächlich sterben alle Dinosaurier irgendwann aus. Fragt sich nur, wie lange es im Falle der Energie-Dinos noch dauert und was sie im Todeskampf alles mit sich reißen. Fakt ist: Die Erneuerbaren Energien entwickeln sich aller Unkenrufe zum Trotz prächtig und trugen 2012 rund 22 Prozent zur Bruttostromerzeugung in Deutschland bei. Damit haben sie sowohl die Steinkohle als auch die Atomkraft überholt und sind der Stromerzeugung aus der besonders klimaschädlichen Braunkohle dicht auf den Fersen. Aber Vorsicht: Nicht zu früh freuen! Aktuell sind dennoch 17 neue Kohlekraftwerke im Bau oder in der Planung. Kraftwerke mit insgesamt 5.300 Megawatt Leistung sollen noch 2013 ans Netz gehen. Sie werden wegen ihrer trägen Regelbarkeit zu Zeiten hoher regenerativer Stromerzeugung das Netz verstopfen, was zur zeitweiligen Abregelung von Windrädern und Solarparks führt. Sie werden rund 30 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 in die Luft pusten. Und zu allem Überfluss werden sie auch noch über den Umweg Börsenstrompreis die EEG-Umlage in die Höhe treiben (Lesen Sie hierzu den Artikel auf Seite 22 ).
Gegenwind bekommen die Erneuerbaren auch regelmäßig aus Berlin – trotz aller Lippenbekenntnisse zur Energiewende. Die jüngsten Attacken auf das EEG liefen zum Glück ins Leere – vor den Bundestagswahlen wird es keine Änderungen mehr geben. Bleibt zu hoffen, dass eine künftige Bundesregierung wieder mehr Wohl und Willen ihrer Wähler im Blick hat. Denn nach wie vor genießen die Erneuerbaren Energien breite Zustimmung in der Bevölkerung. Und angesichts der massenhaft verbreiteten Behauptungen von der Milliarden teuren Energiewende bleibt nichts übrig, als gebetsmühlenhaft die gleichen Argumente zu wiederholen: Es sind nicht die Erneuerbaren Energien, die den Strompreis in die Höhe treiben, sondern die vielen Ausnahmeregelungen für Großverbraucher sowie das veraltete Strommarktdesign. Geht der CO2-Ausstoß weiter wie bisher, wird es noch viel, viel teurer! Jede Verzögerung der Energiewende werden dann spätestens unsere Kinder und Enkel bezahlen müssen. Und schließlich ist eine klimaneutrale Gesellschaft geradezu prädestiniert dafür, dezentral, demokratisch und bürgernah ihre Energie zu produzieren. Kein Wunder, dass die Dinosaurier des fossilen Zeitalters sich mit Zähnen und Klauen gegen das Aussterben wehren!
Lesen Sie in dieser Ausgabe der SolarRegion, welche Optionen es sowohl für HausbesitzerInnen als auch für MieterInnen gibt, die Kraft der Sonne zu nutzen, um sich unabhängiger von den Energiekonzernen zu machen. Batteriespeicher können den Anteil selbstgenutzten Solarstroms erheblich in die Höhe treiben. Solarthermie sorgt für Warmwasser und Heizung bei stark reduziertem Öl- und Gasbedarf. Sonnenhäuser geizen beim Heizen durch eine perfekte Ausnutzung der Sonneneinstrahlung ins Gebäude. Und auch wer kein Eigenheim besitzt, kann sich ein Solarpaneel an den Balkon hängen oder Mitglied in einer Bürgerenergiegenossenschaft werden. Sonntagsreden haben wir alle genug gehört – jetzt ist es Zeit zu handeln!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende
Lektüre und einen sonnigen Sommer.
Mit sonnigen Grüßen
Karin Jehle
Chefredakteurin
Gliederung
7 KfW fördert PV-Stromspeicherung
8 Direktverbrauch: Solarstrom vom Dach liefern
9 „Mathe kann ja auch nützlich sein“
10 Solare Wärme braucht stabile Förderung
11 Nachrüstpflicht für Solaranlagen
12 Lasst die Sonne rein!
13 Strom vom Balkon
14 Antidumpingzölle: Hilfe für die europäische Solarbranche?
19 Windstrom marktreif?
20 Wie unnötige Kohlekraftwerke die EEG-Umlage in die Höhe treiben
21 Doppeltank als Stromspeicher
26 Ja, sind wir denn blöd?
27 Berufsbild Klimaschutzmanager
28 EnergieRegion Südschwarzwald Plus – Nachhaltigkeit und Effizienz im Mittelpunkt
29 Klappe zu, Wärme drin
3 Impressum
4 fesa News
15 Politiker-Rätsel
30 Branchenverzeichnis