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- Erstellungsdatum 30. März 2015
- Zuletzt aktualisiert 30. April 2018
Selbstversorger werden 2015-03
Selbstversorger werden
Liebe Leserinnen und Leser,
der Klimawandel ist in vollem Gange. So ist 2015 auf dem besten Weg, weltweit das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu werden. In Südbaden erreichen wir Tag für Tag tropische Temperaturen. Während die einen sich freuen, dass sich dieses Jahr endlich mal die Saisonkarte fürs Freibad rentiert, leiden vor allem ältere und kranke Menschen unter der Hitze. Aber auch Land- und Forstwirte befürchten Ertragseinbußen und wer draußen arbeitet oder Sport machen möchte, ist deutlich betroffen. In ihrer „Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden-Württemberg“ empfiehlt die Landesregierung unter 76 anderen Maßnahmen, Kühlstuben für SeniorInnen in den Innenstädten einzurichten. Den Bedarf an städtebaulichen Anpassungsstrategien haben der fesa e.V. und unser bewährter Kooperationspartner ifpro schon 2013 erkannt und eine Fortbildungsreihe konzipiert. Ende 2014 gab es dann eine Finanzierungszusage seitens des Bundesumweltministeriums. Die ersten beiden Workshops haben nun im Juni und Juli stattgefunden; im Herbst geht es weiter (siehe auch Kurzbericht auf Seite 4).
Doch während es zunehmend wichtiger wird, über Klimafolgenanpassung nachzudenken, dürfen wir beim Klimaschutz nicht nachlassen. Ein dezentraler und zügiger Ausbau der Erneuerbaren Energien für Strom und Wärme ist dafür unabdingbar. Gleichzeitig muss unser enormer Energieverbrauch drastisch sinken – dies gilt für Haushalte, Industrie und Verkehr. Immer mehr Kommunen und Haushalte machen sich mittlerweile auf den Weg in die Energieautonomie – sie wollen Selbstversorger werden! Das ist nicht nur gut für den Klimaschutz sondern auch in vielen Fällen äußerst wirtschaftlich. Wir haben diese Ausgabe der SolarRegion daher dem Thema Energieautonomie gewidmet und zeigen Ihnen Mut machende Beispiele aus der Praxis. Die Region kann sich durchaus selbst mit Erneuerbaren Energien versorgen, ergab eine Studie der Energieagentur Regio Freiburg im Jahr 2012. Dafür sind jedoch erhebliche Anstrengungen vonnöten. Die SolarRegion fragte, wie es denn vorangeht mit der 100-Prozent-Region, wer tatsächlich handelt und wer sich nur auf Lorbeeren ausruht.
Ein großes Ereignis, das uns viel Energie mit auf den Weg gegeben hat, war die Klimatour „Alternatiba“, die vom 20. bis zum 22. Juli in der Region zu Gast war. 5.000 Kilometer radeln die AktivistInnen durch Frankreich und einige Nachbarländer, um am 26. September in Paris anzukommen. Dort und auf der ganzen Strecke machen sie darauf aufmerksam, dass ein Systemwandel nötig ist, um den Klimawandel noch zu stoppen. Im Vorfeld der COP21-Klimakonferenz, die im Dezember in Paris stattfinden wird, rufen sie die Menschen auf, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen. Wir können nicht darauf warten, dass die PolitikerInnen handeln.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre und einen bunten Herbst.
Mit sonnigen Grüßen
Karin Jehle
Gliederung
8 Kommunen auf dem Weg zur Energieautonomie
9 Gemeinsam produzieren und nutzen
10 Innovation erleben (42): biopower2gas
12 Fabrik ohne Anschluss ans Stromnetz
13 Batteriekraftwerke im Regelenergiemarkt sind wirtschaftlich darstellbar
14 Stopft das Fass ohne Boden!
15 Wärmenetze - ein Schlüssel zur Wärmewende?
18 Divestment - Keine Kohle für Kohle!
22 Arbeitsplatzverluste in der Solarregion
26 Hand in Hand statt Kopf an Kopf
27 Ausflüge mit Bahn und Bus
28 "Nehmt es einfach und habt Spaß"
29 Der Weg zur fair handelnden Erzdiözese Freiburg
2 Impressum
4 fesa News
16 Energierätsel
19 Energiesparkolummne: Klimakultur in der Dusche
30 Branchenverzeichnis