Ein Beitrag von Stefanie Graaf (Praktikantin des fesa e.V.)
Wer den Blick beim täglichen Lockdown-Spaziergang durch die Straßen seiner Gemeinde schweifen lässt, konnte nicht umhin die zahlreichen Wahlplakate der verschiedenen Parteien zu entdecken. Richtig, die Landtagswahlen stehen vor der Tür!
Deshalb hat der fesa sich mit anderen lokalen Akteur*innen und Initiativen◊ zusammengetan und eine Podiumsdiskussion mit den Kandidierenden in Emmendingen auf die Beine gestellt. Fokussiert wurde sich hierbei auf zwei Themen: Klimaschutz und Energiewende.
Zu Beginn der Diskussionsrunde, gab es einen kurzen Vortrag zum Status Quo von Felix Quartier, einem Mitbegründer der Fridays for Future Gruppe in Freiburg. Er verdeutlichte wie wichtig die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels ist und das „die Politik einen kompletten Kurswechsel machen muss“. Er machte klar, dass Industrieländer, wie Deutschland eines ist, eine größere Verantwortung als andere Länder hat, welche durch unser Handeln die Folgen der Klimakrise genauso stark, wenn nicht sogar stärker zu spüren bekommen. Mit diesen starken Worten übergab er den Politikern das Gespräch.
Bevor die Fragen zu den drei Themenblöcken Erneuerbare Energien, Landwirtschaft und Mobilität gestellt wurden, hatte jede Partei die Chance innerhalb von 90 Sekunden zu erläutern, welches für sie die wichtigste Maßnahme sei, welche die Landesregierung umsetzen muss und wie lange wir noch auf die Freiwilligkeit der Bürger*innen in diesem Bereich setzen können.
In der gesamten Diskussionsrunde wurde klar, dass die Klimakrise für alle Parteien eine ernstzunehmendes Thema ist, jedoch ist der Umgang in bestimmten Bereichen sehr unterschiedlich.
Die Debatte führte über Innovationen wie Wasserstoff und Agri-PV über altbewährte Themen wie Windenergie bis hin zu Belohnung und Sanktionierung des Verhaltens der Bürger*innen.
Falls die Zuhörer*innen mal dachten, dass sie alle Vorschläge der Politik zur Bekämpfung der Klimakrise schon gehört haben, wurden sie von Herr Heidinger (Die Partei) mit Vorschlägen wie der Flutung des Schwarzwaldes für Speichermöglichkeiten von grünem Strom überrascht.
Die Freiwilligkeit der Bürger*innen blieb über den gesamten Gesprächsverlauf ein großes Thema. Hier gingen die Meinungen weit auseinander. Während CDU und FDP betonten, dass sie keine Verbotsparteien seien und die Freiwilligkeit ein wichtiges Gut sei, steht für andere Parteien fest, dass die Klimakrise allein mit Freiwilligkeit nicht zu bewältigen ist. Nachdem die drei großen Themenbereiche diskutiert wurden, blieb noch Zeit auf einige Fragen der Zuschauer*innen zu reagieren.
Zum Abschluss wurde es ein klein wenig persönlicher: In einer Blitzrunde erzählten die Politiker von ihrer Lieblings-Klimaschutzmaßnahme im Alltag. Während nahezu alle Kandidaten äußerten leidenschaftliche Radfahrer oder Fußgänger zu sein, betonte Herr Wacker (SPD) ein großer Fan der regionalen und saisonalen Ernährung zu sein.
Die gesamte Podiumsdiskussion über herrschte eine respektvolle und angenehme Stimmung, teilweise herrschte überraschend großer Konsens zu einzelnen Positionen.
Wer die Podiumsdiskussion verpasst hat, kann sich auch im Nachgang noch einen Überblick über die Positionen und Prioritäten der einzelnen Kandidaten und ihrer Parteien einholen. Das Video ist weiterhin hier abrufbar. Für weitere Informationen verweisen wir gerne auf den Klima-Wahlcheck und die einzelnen Parteiprogramme. Für alle Freiburger*innen gab es zur selben Zeit eine Podiumsdiskussion zu besagten Themen mit den hiesigen Kandidat*innen. Diese können Sie hier einsehen.
Auch kleinere Landkreise, wie Emmendingen haben eine große Verantwortung bei dem Umgang mit der Klimakrise. Deshalb sind auch hier die nächsten fünf Jahre entscheidend für uns und unsere Umwelt. Darum am 14. März für das Klima wählen!
◊ BUND, Klimafit Emmendingen, Arbeitskreis Energie in Emmendingen, Arbeitskreis Klimaschutz Waldkirch, BI Energiewende Waldkirch, Förderverein Zukunftsenergie Solarregion Kaiserstuhl, BI Essbare Stadt Waldkirch, Klimanetzwerk in Rigel, VCD Südbaden, fesa e.V.