Ein Artikel von Stefanie Graaf (Praktikantin beim fesa e.V.)
Nachdem zu Beginn des Jahres die Förderung der ersten EE-Anlagen ausgelaufen sind, fragen sich viele, wie Sie nun am besten weiter vorgehen. Im Folgenden haben wir mehrere Möglichkeiten aufgelistet:
Variante 1: Solarstrom vollständig dem Netzbetreiber zu Verfügung stellen:
Dies ist vor allem für kleinere Anlagen eine sinnvolle Lösung. So erhält man nach der EEG-Novelle, die dieses Jahr in Kraft getreten ist, bis 2027 weiterhin eine „Einspeisevergütung light“. Das bedeutet, dass der Jahresmarktwert abzüglich der Vermarktungskosten erhalten wird. Je nachdem wie viel installierte Leistung eine Anlage vorweist und wie viel Betriebskosten jährlich aufkommen, deckt diese Variante zwar alle laufenden Kosten ab, erzielt jedoch auch wenig Gewinn. Für Anlagenbetreiber*innen ist diese Variante mit dem geringsten Aufwand verbunden.
Variante 2: Selbstnutzung UND Netzeinspeisung kombiniert:
Dies lohnt sich v.a. ab einer Leistung von 5 kW. Hierzu ist ein Umbau am Zählerschrank nötig. Nun kann etwa 30% des produzierten Stroms für den Eigenbedarf genutzt werden. Diese Zahl lässt sich natürlich erhöhen, indem darauf geachtet wird, dass Geräte, wenn möglich, zu sonnigeren Zeiten betrieben werden oder die Anlage mit einer bestehenden Wärmepumpe gekoppelt wird. Das ganze Procedere ist im Schnitt ab einer Mindestleistung von 5 kWh und 30% Eigenbedarf sowie einer zusätzlichen Laufzeit von zehn Jahren rentabel. Desto länger eine Anlage betrieben wird, umso mehr Strom wird eingespart, so können sich auch kleinere Anlagen rentieren.
Variante 3: Variante 2 + Batteriespeicher:
Um den Prozentsatz an Eigenverbrauch noch weiter zu erhöhen -nämlich bis auf 70%– kann ein Batteriespeicher installiert werden. Dies ist allerdings nur für größere Anlagen ab 5 kW rentabel.
Variante 4: Zubau und Mischvergütung
Eine weitere, eventuell profitablere, Möglichkeit ist der Zubau von neuen PV-Anlagen -wenn der Platzbedarf und die Statistik es zulassen. Dann kann die alte und die neue Anlage über einen gemeinsamen Zähler eingespeist werden, bis die alte Anlage ganz den Geist aufgibt.
Variante 5: Austausch der alten PV-Anlage durch eine neue
Wenn die vorherigen Varianten nicht lohnenswert erscheinen, gibt es immer noch die Möglichkeit die bestehende durch eine neue Anlage zu ersetzen. Abgesehen davon, dass die PV-Systeme heute sehr viel weniger kosten als vor 20 Jahren, sind sie auch um einiges effektiver. Sie können auf der gleichen Fläche etwa das Doppelte an Energie produzieren. Diese Variante empfehlen wir nur, wenn eine Wirtschaftlichkeit durch alle anderen Varianten nicht gegeben ist, da hierdurch vermeidbarer Elektro-Schrott entsteht und die in der Anlage verbauten Ressourcen nicht verschwendet werden sollten. Deshalb empfehlen wir, wenn möglich, funktionstüchtige PV-Module nicht zu entsorgen, sondern zu spenden oder günstig weiterzuverkaufen, bspw. über: www.secondsol.com oder EbayKleinanzeigen.
Unser Fazit:
Welche Variante für Sie sinnvoll ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Sollten Sie sich nicht sicher sein, wie es für Sie weitergehen soll und kann, empfehlen wir Ihnen Expert*innen zu Rate zu ziehen. Zahlreiche Expert*innen (Energieberater*innen, Solateur*innen) finden Sie in unserem Branchenverzeichnis. Kostengünstigen Rat erhalten Sie außerdem bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und für alle Anlagenbesitzer*innen in Freiburg, welche im Jahr 2021 vom Auslauf der EEG betroffen sind, wird es in Kürze das Freiburger Stadtstrommodell geben.
Solarenergie lohnt sich in den allermeisten Fällen wirtschaftlich für Sie – und in jedem Fall für das Fortschreiten der Energiewende!